Saturday 17.00 – KochKino
Genova Antifascista is an anti-fascist alliance of various extra-parliamentary forces in the Italian port city of Genoa.
The Collettivo Autonomo Lavoratori Portuali C.AL.P. is the autonomous dockworkers› collective, an association of dockers from Genoa which is part of Genova Antifascista and the base union Unione Syndicale die Base USB.
All of the groups and organizations mentioned are being subjected to massive repression by the Italian state, and their ability to act is to be restricted or banned altogether.
Background
On May 23, 2019, the neo-fascist «Casa Pound» wanted to hold the closing ceremony of their European election campaign in Genoa. That failed miserably. On the same day a protest action took place in the port and the dockers went together to mobilize Genova Antifascista. Long riots were the result. The few fascists from Casa Pound in Piazza Marsala were evacuated by the police.
Subsequently, proceedings were conducted against numerous anti-fascists and on February 10, 2022, 47 of them were sentenced to several months in prison. Six comrades, alleged leaders of the various organizations, were sentenced to several years in prison by the public prosecutor’s office. Also a comrade of the C.A.L.P. should be behind bars for about three years.
Even before this verdict, it was known that the C.A.L.P. a ban procedure should be conducted. On February 22, 2021, the houses of five comrades of the organization were searched.
The autonomous collective was already actively networking with other workers in European ports before the war in Ukraine and was able to prevent undeclared or incorrectly declared arms transports to Saudi Arabia in Yemen. Rocket and ammunition shipments to Israel and Turkey have also been blocked by strikes and pier closures.
The base unions USB and SI Cobas were again attacked by the Italian state on July 19 of this year. Six union officials have been placed under house arrest and their organizations are to be declared «criminal organisations». The militant grassroots unions are actively and resolutely committed to improving working conditions and will not allow themselves to be taken over by the crisis pacts approved by the social partner unions. They are also resisting the “exemption” recently passed by Parliament for employers to be responsible for the working conditions of their workers employed by subcontractors.
At Pisa airport in the spring of 2022, workers from the base union USB refused to load weapons onto a civilian plane that was supposed to be delivering humanitarian aid to Ukraine.
International Solidarity
In Italy, then, the true face of the bourgeois state shows itself in all openness.
Clearly anti-fascist, anti-militarist and class-conscious organizations and trade unions, in the areas of logistics that are critical for the functioning of the capitalist mode of production, are a thorn in the side of the ruling class. The clear commitment to anti-militarism, the refusal to logistically support the wars of the bigwigs further deepens the workers’ contradiction to the bourgeois order.
For us, the revolutionary and anti-fascist practice of our comrades clearly shows that the bosses with power and money alone are far from being in control. Every strike, every blockade, every mobilization on the streets is not only a reaction to attacks by capital, but also shows us the perspective of the class struggle. Self-organization and networking instead of impoverishment and isolation. Disempowerment of warmongers and profiteers instead of war against brothers and sisters. Solidarity and cooperation instead of striving for profit and fascism.
Let’s support the struggling workers and anti-fascists in Genoa.
Genova Antifascista ist ein antifaschistisches Bündnis verschiedener ausserparlamentarischer Kräfte in der italienischen Hafenstadt Genua.
Das Collettivo Autonomo Lavoratori Portuali C.AL.P. ist das autonome Hafenarbeiter-Kollektiv, ein Zusammenschluss von Dockers aus Genua welches Teil von Genova Antifascista sowie der Basisgewerkschaft Unione Syndicale die Base USB ist.
Alle genannten Gruppen und Organisationen sind von massiver Repression des italienischen Staates betroffen, sollen in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder gleich ganz verboten werden.
Hintergrund
Am 23.Mai 2019 wollte die neofaschistische «Casa Pound» in Genua die Abschlussfeier ihrer Europawahl-Kampagne durchführen. Das ist gründlich misslungen. Am gleichen Tag fand im Hafen eine Protestaktion statt und die Hafenarbeiter sind geschlossen zur Mobilisierung von Genova Antifascista gegangen. Lange Riots waren die Folge. Die wenigen Faschist:innen der Casa Pound auf der Piazza Marsala wurde von der Polizei evakuiert.
Im Nachhinein wurden gegen zahlreiche Antifaschist:innen Verfahren geführt und am 10.Februar 2022 wurden 47 von ihnen zu mehrmonatigen Haftstrafen verurteilt. Sechs Genossen, vermeintliche Führungspersonen der verschiedenen Organisationen, wurden von der Staatsanwaltschaft mit mehrjährigen Haftstrafen belegt. Auch ein Genosse des C.A.L.P. soll ca drei Jahre hinter Gitter.
Bereits vor diesem Richterspruch wurde bekannt, dass gegen das C.A.L.P. ein Verbotsverfahren geführt werden soll. Am 22.Februar 2021 fanden bei fünf Genossen der Organisation Hausdurchsuchungen statt.
Das autonome Kollektiv hat sich bereits vor dem Krieg in der Ukraine aktiv mit anderen Arbeiter:innen in europäischen Häfen vernetzt und nicht- bzw falschdeklarierte Waffentransporte zuhanden Saudiarabien in den Jemen verhindern können. Auch Raketen und Munitionslieferungen nach Israel und in die Türkei wurden durch Streiks und Schliessung der Anlegestellen blockiert.
Die Basisgewerkschaften USB und S.I.Cobas wurden wiederum am 19. Juli des laufenden Jahres vom italienischen Staat angegriffen. Sechs Funktionäre der Gewerkschaften wurden unter Hausarrest gestellt und ihre Organisationen sollen zu «kriminellen Vereinigungen» erklärt werden. Die kämpferischen Basisgewerkschaften setzen sich aktiv und resolut für die Verbesserung von Arbeitsbedingungen ein und lassen sich von Krisenpakten, welche die sozialpartnerschaftlichen Gewerkschaften gutheissen, nicht vereinnahmen. Auch wehren sie sich gegen die vom Parlament jüngst beschlossene «Befreiung» der Arbeitgeber, den Arbeitsbedingungen ihrer durch Subunternehmer angestellten Arbeiter:innen gegenüber Verantwortung zu tragen.
Am Flughafen von Pisa haben sich Arbeiter:innen der Basisgewerkschaft USB im Frühjahr 2022 geweigert Waffen in ein ziviles Flugzeug umzuladen, das eigentlich humanitäre Hilfsgüter in die Ukraine liefern sollte.
Internationale Solidarität
In Italien zeigt sich das wahre Gesicht des bürgerlichen Staates also in aller Offenheit.
Klar antifaschistische, antimilitaristische und klassenbewusste Organisationen und Gewerkschaften, in den für das Funktionieren der kapitalistischen Produktionsweise heiklen Bereichen der Logistik, sind den herrschenden ein Dorn im Auge. Das deutliche Bekenntnis zum Antimilitarismus, die Weigerung die Kriege der Bonzen logistisch zu Unterstützen vertieft den Widerspruch der Arbeiter:innen zur bürgerlichen Ordnung zusätzlich.
Für uns zeigt die revolutionäre und antifaschistische Praxis unserer Genoss:innen deutlich auf, dass die Bosse mit Macht und Geld alleine noch lange keine Kontrolle haben. Jeder Streik, jede Blockade, jede Mobilisierung auf die Strasse ist nicht nur eine Reaktion auf Angriffe des Kapitals, sondern zeigt uns auch die Perspektive des Klassenkampfes auf. Selbstorganisation und Vernetzung statt Verarmung und Vereinzelung. Entmachtung der Kriegtreiber und Profiteure statt Krieg gegen Brüder und Schwestern. Solidarität und Kooperation statt Profitstreben und Faschismus.
Unterstützen wir die kämpfenden Arbeiter:innen und Antifaschist:innen in Genua.